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INGENIEURBÜRO Peter Rauch Ph.D., Bucksdorffstr. 28, 04159 Leipzig
Bauratgeber oder Ingenieurbüro

Sensorgesteuerte energiespar Lüftung


Gerade bei älteren Gebäuden lassen sich dauerhaft feuchtebedingte Mauerwerk- und Putzschäden durch nachträgliche abdichtende Maßnahmen im Horizontal- und Vertikalbereich nicht vollständig und oft auch gar nicht abstellen. Dabei mußte man immer wieder feststellen, daß dies nur bedingt möglich ist, da viele der sichtbaren Schäden im feuchte- und salzbelasteten Mauerwerk in erster Linie auf die Wirkung von Salzen zurück zuführen ist.
Wird bei Trockenlegungsmaßnahmen das Salze im Mauerwerk nicht entfernt, so kann der Feuchtehaushalt nicht unter 5 M.-% reduziert werden. Ein salzbelastetes Mauerwerk wird auch bei erfolgreicher Abdichtung feucht bleiben. Die Sanierung eines salzbelasteten Mauerwerkes ist sehr aufwendig. Die einzelnen Trockenlegungsverfahren und die Salzsanierung werden im Buch ausführlich behandelt.

Wird in einem Raum die feuchte Luft durch trocknere ausgetauscht, so erfolgt eine langsame Abtrocknung an der Innenwandoberfläche. Die Feuchtigkeit im Mauerwerk kann so langsam entweichen. Die Salze kristallisieren und lagern sich so an der Wandoberfläche ab und können abgekehrt werden. Mit der Verringerung des Salzgehaltes wird auch weniger Feuchtigkeit an der Wandoberfläche gebunden. Allerdings darf von Außen keine Feuchtigkeit eindringen. Bisher hatte man nur dann gelüftet, wenn die Außenluft kühler war. Dies hängt mit der absoluten Luftfeuchtigkeit zusammen. Kühlere Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen, damit ist die absolute Luftfeuchtigkeit geringer. Wird diese erwärmt, was bei einer Lüftung erfolgt, so kann diese Mischluft wieder Feuchtigkeit aufnehmen. Es gibt aber auch an warmen Tagen sehr trockene Luft, die sich zum trocknen von feuchten Kellerräumen eignet. Durch den Einsatz von Sensoren werden mit Hilfe eines Rechenprogramms die optimalen Lüftungsbedingungen bestimmt. Damit kann über das gesamte Jahr kontrolliert die feuchte Keller- bzw. Raumluft mit trockener Luft ausgetauscht werden.

Hier im Bild wird eine kühlere Luft mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90% und einer absoluten Luftfeuchte von ca. 9 g Wasser/kg Luft von 14 auf 20°C erwärmt. Die relative Luftfeuchtigkeit nimmt bei gleicher absoluter Feuchte ab. Stark vereinfacht ausgedrückt, diese Luft kann wieder Feuchtigkeit von einer feuchten Wandoberfläche aufnehmen. Die Enthalpie bleibt gleich (44 kJ/kg). (Vergleiche Mollier h,x -Diagramm unten) Die Temperatur sinkt bei der Erhöhung der absoluten Luftfeuchte (Feuchtigkeitsaufnahme), so liegt diese bei einer relativen Luftfeuchte von 90% bei 16,5°C und enthält ca. 10,5 g Wasser/1 kg Luft. Es wird so 1,5 g Wasser aufgenommen und kann abgelüftet werden.
Ist eine bestimmte relative Luftfeuchtigkeit erreicht, so wird durch den Rechner vorwiegend noch Luft zum Luftaustausch verwendet, wo eine gleiche oder höhere Enthalpie vorliegt. Damit kommt es nicht zu einer übermäßigen Wärmeabfuhr aus dem Gebäude beim Lüften.

Diese Methode ist eine interessante Ergänzung zu den bekannten Feuchtigkeitssperrmaßnahmen und kann unter Umständen auch eine alternative Lösung sein. Dies hängt jedoch von sehr unterschiedlichen technischen und auch wirtschaftlichen Faktoren ab.
Diese geregelte Lüftung kann auch bei anderen Gebäudeteilen Anwendung finden, z.B. wo eine hohe Schimmelpilzgefahr wegen fehlender Lüftung vorliegt. Das Verfahren von Drytec wird unter www.ib-rauch.de/partner/drytec1.html dargestellt.


Mollier h,x - Diagramm für feuchte Luft

Auf eine ausführliche Erläuterung des Diagramms erfolgt unter Mollier h,x-Diagramm und Kenngrößen Luft-Wasserdampf-Gemisch und Beispielrechnung.
Zur Berechnung der absoluten Feuchtigkeit.


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